Architectures of Care
06-06-2025 / Anne Linke
Was bedeutet es, die Stadt aus einer Perspektive von Multispezies-Verflechtungen zu betrachten?
In ihrer losen Gruppe von Fotografien mit dem Titel „Architectures of Care“ zeigt Anne Linke verstreutes Futter – eine Geste, die in der kurzen Zeitspanne zwischen Verteilung und Verzehr sichtbar wird. In vielen Städten ist das Füttern von nichtmenschlichen Tieren im öffentlichen Raum verboten. Diese menschliche Gewohnheit, die sich nicht durch Gesetze stoppen lässt, gilt als hartnäckig. Das Verstreuen erscheint beiläufig, die Handlung selbst ist gezielt und schnell ausgeführt. Es wird in Streifen oder Linien gestreut, manchmal flächig, in Kreisen oder punktuell. Als Hinweise auf den gemeinsam genutzten (Stadt)raum passen sich die Fotografien unterschiedlichen Ausstellungskontexten an und reagieren in ihrer Größe auf den Raum, an dem sie gezeigt werden.
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Anne Linke ist Bildende Künstlerin und Fotografin. Sie studierte Fotografie, Raumstrategien und Zeitbezogene Medien in Essen, Poznań und Hamburg. Mensch-Tier-Beziehungen und ihre räumlichen Verflechtungen sind Hauptbestandteil ihrer künstlerischen Arbeit. Ihr Kurzfilm PIGEONS AND ARCHITECTURE erhielt 2020 beim European Media Art Festival eine lobende Erwähnung vom Verband der Deutschen Filmkritik und wurde auf Filmfestivals und in Ausstellungen gezeigt (u. a. Videonale Bonn, Kunstmuseum Gelsenkirchen, Copenhagen Architecture Festival).
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